Wuppertal (ots) – Bereits im Sommer 1826 bewunderten die Bürger Elberfelders im Museumsgarten das Modell einer Schwebebahn. Allerdings konnten sie nicht ahnen, dass ein solches Vehikel ihre Stadt, das spätere Wuppertal, einmal weltberühmt machen sollte. Das Schwebebahnmodell hatte der Eisenbahn- und Industriepionier Friedrich Harkort anfertigen lassen. Harkort wollte eine solche von Pferden gezogene Bahn bauen, um Kohle vom Ruhrgebiet nach Elberfeld zu transportieren. Doch am Ende überwog die Skepsis und das Vorhaben wurde zu den Akten gelegt.
Erst 1887 kam mit der Gründung einer Hochbahnkommission durch die Städte Barmen und Elberfeld neue Bewegung in das Projekt Schwebebahn. Die Kommission empfahl, das System des Kölner Ingenieurs Eugen Langen bei der Umsetzung der Pläne zu favorisieren. Ein weiteres Schwebebahn-Projekt, das Langen etwa gleichzeitig in Berlin gestartet hatte, scheiterte – übrigens veranlasst durch Kaiser Wilhelm II. höchstpersönlich, der im Jahre 1900 dennoch eine vielbeachtete Probefahrt mit der Wuppertaler Schwebebahn unternahm. Eugen Langen selbst sollte die Verwirklichung seiner Vision nicht mehr erleben. Er starb 1895, drei Jahre vor Baubeginn der Wuppertaler Schwebebahn.
Von Anfang an hatte die Schwebebahn mit Widerständen und Vorbehalten zu kämpfen. Schon 1888 strengte die Pferdebahngesellschaft, die um ihr Monopol für die Personenbeförderung fürchtete, eine Klage gegen die Hochbahn an – vergebens. Sektiererische Kreise im „Muckertal“ wetterten gegen die Schwebebahn als „Satanswerk“. Grundstückseigentümer an der Fahrtrasse, besonders auf der Landstrecke in Sonnborn und Vohwinkel, befürchteten Nachteile für ihre Immobilien. Die Bedenkenträger konnten sich nicht durchsetzen. Und auch die Kritiker, die die Schwebebahn in Leitartikeln und Karikaturen mit Spott und Häme überzogen, wurden eines besseren belehrt.
Im Juni 1898 begannen die Arbeiten, die ersten Wagen für Probefahrten wurden noch im gleichen Jahr an die Schiene gehängt. Die erste Probefahrt erreichte eine Höchstgeschwindigkeit von 16 km/h. Am 1. März 1901 wurde schließlich der reguläre Fahrbetrieb aufgenommen. Damit ist die Schwebebahn auf die Woche genau 70 Jahre älter als die Sendung mit der Maus – und feiert den gemeinsamen Geburtstag mit einer eigenen Maus-Schwebebahn.
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