StartseiteMedien / Kultur"Beethoven - Ein Geisterspiel": 3sat zeigt Premiere aus dem Staatstheater Mainz

„Beethoven – Ein Geisterspiel“: 3sat zeigt Premiere aus dem Staatstheater Mainz - Prtaxi.de

Mainz (ots) –

Sonntag, 14. Juni 2020, 11.40 Uhr Erstausstrahlung

Zum 250. Geburtstag Ludwig van Beethovens realisiert das Staatstheater Mainz in Zusammenarbeit mit 3sat/ZDF ein spartenübergreifendes Projekt, in dem die durch den Gehörverlust verbundene Isolation und Vereinsamung des Künstlers im Mittelpunkt steht. „Beethoven – Ein Geisterspiel“ von Regisseur Jan-Christoph Gockel ist kein klassisches Theaterstück, sondern vereint Oper, Schauspiel, Film und Puppenspiel. 3sat zeigt am Sonntag, 14. Juni 2020, um 11.40 Uhr die Aufzeichnung von „Beethoven – Ein Geisterspiel“ in Erstausstrahlung.

Das Motiv der Isolation ist aktueller denn je, da sich die Gesellschaft durch Corona-bedingtes „physical distancing“ in einem Zustand der Vereinsamung befindet. Auch Ludwig van Beethoven sonderte sich wegen seiner beginnenden Taubheit zunehmend von seiner Umgebung ab, obwohl er eigentlich ein gesellschaftsliebender Mensch war. Das an seine Brüder gerichtete „Heiligenstädter Testament“, in dem er ergreifend seine Verzweiflung und Einsamkeit schildert, steht im Zentrum der Produktion. Die Darstellerinnen und Darsteller agieren getrennt voneinander, so wie es die Gesellschaft in Corona-Zeiten verlangt.

Anne Reidt, ZDF-Hauptredaktionsleiterin Kultur: „Als Beethoven sein Gehör verlor, machte er sich technische Hilfsmittel zunutze, um sozial und künstlerisch weiter existieren zu können. Diese biografisch-historische Herausforderung spiegelt unsere Corona-Gegenwart. Das Projekt ‚BEETHOVEN – ein Geisterspiel‘ des Staatstheaters Mainz hat uns inhaltlich sehr überzeugt. Deshalb freuen wir uns, dass wir es dem Publikum im 3sat-Programm und in den Mediatheken von 3sat und ZDF präsentieren können.“

3sat-Koordinatorin Natalie Müller-Elmau betont den besonderen Auftrag des öffentlich-rechtlichen Fernsehens in der aktuellen Situation: „In Zeiten, in denen Kultur im öffentlichen Raum unmöglich ist, ist es unsere Aufgabe, diese in 3sat stärker stattfinden zu lassen. Wir freuen uns, dass wir in Corona-Zeiten gemeinsam mit dem Staatstheater Mainz den Zuschauer*innen diese Premiere im Fernsehen und virtuell präsentieren können.“

Beethovens Schaffen steht symbolisch für das vereinte Europa – zum einen, weil seine Werke schon zu Lebzeiten von London bis Prag gespielt wurden, aber auch, weil sein großer optimistischer Menschheitsappell in der Neunten Symphonie eine beispiellose Rezeptionsgeschichte durchlebt hat. „Heute wird das europäische Ideal immer prekärer, Grenzen sind wieder geschlossen, es regieren die Nationalstaaten, die Europäische Union erscheint machtlos“, betont der Intendant des Staatstheaters Mainz, Markus Müller, „das lenkt in diesem Jubiläumsjahr Beethovens den Blick auf die Frage: Wie können wir Nähe und Solidarität im plötzlich über uns herein gebrochenen Zeitalter der Distanz neu definieren? – Auch darum bin ich sehr froh, dass wir diesen besonderen Theaterabend mit 3sat realisieren können!“

Die Figur des Anton Schindler führt durch den Abend – er war Beethovens Sekretär und Verfasser der ersten, in weiten Teilen frei erfundenen Biografie über den großen Komponisten. In einem längst geschlossenen, heruntergekommenen Beethoven-Vergnügungspark scheinen Szenen aus seinem Leben auf, die den Menschen Beethoven ohne Mythos und ohne Verklärung zeigen. Ganz im Zeichen von Isolation und Kontaktsperre spielen und singen die Ensemblemitglieder in getrennten Räumen. Das Philharmonische Staatsorchester wird von seinem Musikalischen Leiter Hermann Bäumer aus dem Orchestergraben dirigiert, ohne dass die Musikerinnen und Musiker im selben Raum sind. Aus allen musikalischen, darstellerischen und bildnerischen Versatzstücken entsteht eine biografische Collage, die die Mittel von Oper, Theater und Film vereint. Mit „Beethoven – Ein Geisterspiel“ zeigt 3sat ein spartenübergreifendes Stück, das ohne Live-Publikum auskommt, mit den aktuell vorgesehenen Abstandsregelungen spielt und dabei einen neuen Blick auf den großen Komponisten Ludwig van Beethoven wirft.

Im Zentrum des biografischen Projekts, das das Staatstheater Mainz gemeinsam mit Jan-Christoph Gockel und Hermann Bäumer seit langer Zeit zum Jubiläum plante, sollten die weniger bekannten Werke Beethovens stehen. Gemeinsam mit dem Puppenbauer Michael Pietsch entstand eine Konzeption, die das schöpferische Werk, den Verlust des Gehörs und die damit verbundene Isolation des Künstlers ebenso wie die beispiellose Vermarktung Beethovens beleuchtet. Nachdem die laufenden physischen Proben eingestellt werden mussten, entschlossen sich Theaterleitung, Produktionsteam und Ensemble, dennoch weiterzuarbeiten. Schnell wurde deutlich: Das Motiv von Beethovens Isolation, in der er große Phasen seines Lebens verbracht hat, bot eine spannende Parallele zu dem gesellschaftlichen Zustand des „physical distancing“ heute. Davon ausgehend, entschied das Staatstheater Mainz gemeinsam mit ZDF/3sat die Produktion zu einer außergewöhnlichen Premiere zu bringen.

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