Berlin (ots) – Während der Corona-Pandemie arbeiten viele Menschen in den systemrelevanten Bereichen unter sehr schwierigen Bedingungen und sind dabei zudem einem hohen Infektionsrisiko ausgesetzt. Deshalb diskutieren Beschäftigte, Politik, Gewerkschaften und Arbeitgeber über Sonderzahlungen für diesen besonderen Einsatz. Mehrere Modelle wie eine Prämie oder ein Steuerfreibetrag werden diskutiert.
Dazu sagt Jörg Lüssem, Mitglied des Bundesvorstandes der Johanniter-Unfall-Hilfe: „Die Corona-Pandemie führt uns die gesellschaftliche Bedeutung sozialer Arbeit drastisch vor Augen. Menschen in systemrelevanten Berufen, insbesondere all diejenigen, die in der Pflege tätig sind, erbringen zurzeit Extremleistungen, um andere zu versorgen. Das sollte nicht allein mit Applaus bedacht werden. Auch andere Formen der Wertschätzung sind nun wichtig.“
Für die derzeit diskutierten Sonderzahlungen seien jedoch klare Regelungen nötig. So dürften die entstehenden Mehrkosten nicht zu höheren Eigenanteilen für Pflegebedürftige führen oder Einrichtungen zusätzlich zu den negativen Folgen der Pandemie belasten.
Die Johanniter sprechen sich daher für einen Steuerfreibetrag für Beschäftigte in systemrelevanten Berufen aus. Dieser sollte rückwirkend zum 1. Januar 2020 gelten. „Die Honorierung dieses besonderen Einsatzes über steuerliche Vergünstigungen ist aus unserer Sicht eine gute und unbürokratische Lösung. Das würde sich für die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer sofort bemerkbar machen und weder Pflegekassen noch Unternehmen zusätzlich belasten.“
Über die Johanniter-Unfall-Hilfe e.V.
Die Johanniter-Unfall-Hilfe ist mit rund 25.000 Beschäftigten, mehr als 40.000 ehrenamtlichen Helferinnen und Helfern und gut 1,2 Millionen Fördermitgliedern eine der größten Hilfsorganisationen in Deutschland und zugleich ein großes Unternehmen der Sozialwirtschaft. Die Johanniter engagieren sich in den Bereichen Rettungs- und Sanitätsdienst, Katastrophenschutz, Betreuung und Pflege von alten und kranken Menschen, Fahrdienst für Menschen mit eingeschränkter Mobilität, Arbeit mit Kindern und Jugendlichen, Hospizarbeit und anderen Hilfeleistungen im karitativen Bereich sowie in der humanitären Hilfe im Ausland.
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