Freiburg (ots) – Weitere Corona-Hilfsprojekte im Libanon und Burundi angelaufen – weltweite Solidarität ist geboten, dazu zählt, Sanktionen vorübergehend aufzuheben
Die Caritas weitet ihre Unterstützung im Kampf gegen die Corona-Pandemie aus. Spezifische Corona-Hilfsprojekte im Libanon und Burundi sind angelaufen, um bestehende Gesundheits- und Versorgungsstrukturen in den Ländern für einen massiven Ausbruch der Epidemie zu wappnen. „Wir müssen mit unseren Mitteln dafür sorgen, dass sich die Menschen auf eine Epidemie bestmöglich vorbereiten. Dafür müssen wir jedes unserer Projekte überprüfen, um sie – wenn möglich – mit Corona-Komponenten zu ergänzen“, erläutert Oliver Müller, Leiter von Caritas international,
Das Hilfswerk des Deutschen Caritas-Verbandes hat bereits in der vergangenen Woche eine erste Corona-Hilfsmaßnahme mit 50.000 Euro für Jordanien eingeleitet. Sie soll die Arbeit von zwölf Gesundheitszentren sichern. Der gleiche Betrag steht nun auch für ein Projekt im Libanon bereit. Das Land, das bereits in einer tiefen wirtschaftlichen Krise steckt, hat mit der heraufziehenden Epidemie eine landesweite Ausgangssperre erlassen, was die Arbeitslosigkeit drastisch erhöhte. Zudem hat die Regierung den medizinischen Notstand ausgerufen. Ein Ausbruch der Corona-Epidemie hätte für das Land fatale Folgen. Das Projekt der Caritas soll nun besonders bedürftige Menschen mit Geldleistungen unter-stützten, ihre medizinische Behandlung und Versorgung mit Medikamente gewährleisten, sowie Arbeitslose mit Lebensmittelpaketen versorgen.Das Projekt in Bujumbura, der Hauptstadt Burundis, hilft einer Partnerorganisation vorn Caritas international, sich auf einen Corona-Ausbruch vorzubereiten. Die Mittel von 35.000 Euro dienen dazu, Corona-Schutzausrüstung und Hygienemaßnahmen für Gesundheitsstationen zu finanzieren, in denen HIV-Infizierte bereits behandelt werden. „Diese Menschen gehören zu den Risikogruppen und benötigen daher besondere Schutzmaßnahmen, die wir somit sicherstellen können“, erklärt Oliver Müller.
Um die Corona-Krise zu bewältigen, braucht es jetzt eine weltweite Zusammenarbeit. „Solidarität ist jetzt geboten, nicht nationaler Eigensinn“, appelliert Oliver Müller, der damit an die Forderung von UN-Generalsekretär Antonio Guterres anknüpft, Kampfhandlungen weltweit zu beenden, um die Seuche zu bekämpfen. Das meint nicht nur reale militärische Gewalt, sondern zielt auch auf Auseinandersetzungen unter den Ländern, die mit wirtschaftlichen Mitteln geführt werden. „Man sollte darüber nachdenken, Sanktionen gegen manche Länder vorübergehend aufzuheben, damit sich diese auf die Corona-Epidemie überhaupt vorbereiten können. Es geht hier nicht mehr um politische Vormachtstellung, sondern schlicht um Menschenleben.“
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