Erkelenz (ots) – Im Landkreis Heinsberg ist die in Deutschland herrschende Coronakrise überaus präsent. Aus diesem Brennpunkt entwickelte sich schließlich einer der Hotspots. Die Bediensteten der dortigen drei Krankenhäuser arbeiten rund um die Uhr. Als die Schutzkleidung auszugehen droht, fragte der Kreis Heinsberg hilfesuchend bei der Bundeswehr an. Mit einem Hilfeleistungsantrag hatte sich der Landkreis Heinsberg am 19. März an die Bundeswehr gewandt, um einen drohenden Engpass von dringend benötigter Schutzbekleidung am Wochenende abzuwenden. Zur Unterstützung der gesamtgesellschaftlichen Anstrengungen in der Coronakrise, die Ausbreitung der Pandemie zu verlangsamen, wurde dem Hilfeleistungsantrag des Landkreises stattgegeben. Als Überbrückungsmaßnahme wurden dem Kreis Heinsberg kurzfristig 3.000 Spezial-Masken, 15.000 Mund- und Nasenschutzmasken sowie 8.000 Schutzkittel zur Verfügung gestellt. Darüber hinaus wurden auch zwei Intensivrespiratoren mitgeliefert. Nach Eingang des Hilfeleistungsantrags im zur Streitkräftebasis gehörenden Landeskommando Nordrhein-Westfalen liefen dort alle Drähte heiß, um die Unterstützung sicherzustellen. Eine enge Verbindung bestand zum Kommando Sanitätsdienstliche Einrichtungen aus Weißenfels in Sachsen-Anhalt. Oberstleutnant Markus Pöppel half mit, das Material aus weiten Teilen der Republik zu beschaffen. Der Stabsoffizier des Kommandos Sanitätsdienstliche Einrichtungen erklärte, dass die Sanitätsversorgungs- und Instandsetzungszentren aus Quakenbrück, Pfungstadt und Blankenburg, die Apotheke des Bundeswehrkrankenhauses Hamburg sowie das Sanitätsregiment 2 in Rennerod beauftragt wurden, das benötigte Material bereitzustellen. Wie bei einem Sternmarsch transportierten die angefragten Dienststellen ihr Material nach Rennerod im Westerwald. Dort wurde es durch das Sanitätsregiment 2 zusammengestellt, nach Erkelenz weitergefahren und dort am Morgen des 22. März dem Krisenstab Heinsberg übergeben. Mit der Übergabe des dringend benötigten Materials konnte die Versorgung sowie der Schutz von Patienten und Bediensteten über das Wochenende hinaus sichergestellt werden. Hauptmann Gabriele Kleinknecht ist beim Sanitätsregiment 2 aus Rennerod für die Bekämpfung der Corona-Pandemie dicht in das dortige Organisationsteam eingebunden. Sie berichtet, dass hochmotivierte Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr unmittelbar am Wochenende das Material verpackten und für den Transport vorbereiteten. Nicht ohne Stolz teilte sie auch mit, „dass die beiden Beatmungsgeräte von uns kommen.“ Philipp Schneider ist der Leiter des Krisenstabes im Landkreis Heinsberg und stellt die Herausforderungen dar, die ihn tagtäglich beschäftigen. „Wir hatten keine Chance, uns auf so etwas vorzubereiten, unsere Krankenhäuser sind am Limit!“ Die Unterstützung durch die Bundeswehr kommt zur rechten Zeit. „Nur mit Hilfe der Bundeswehr können wir jetzt die Durststrecke bei der Versorgung überwinden!“ Koordiniert, organisiert und durchgeführt werden die Hilfsmaßnahmen der Bundeswehr in der Coronakrise durch die Streitkräftebasis. Auch der Landrat im Kreis Heinsberg Stephan Pusch war während der Übergabe des Materials die ganze Zeit zugegen und packte persönlich mit an. Abschließend dankte er der Bundeswehr für die Unterstützung in dieser schwierigen Zeit und fasste zusammen: „Wenn es für Heinsberg in der jetzigen Zeit überhaupt gute Tage gibt, dann war heute einer!“
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