Heidelberg (ots) – Der Equal Pay Day am 17. März rückt die Verdienstunterschiede zwischen Männern und Frauen in den Blickpunkt. Nach wie vor klafft eine deutliche Lohnlücke zwischen den Geschlechtern. Das hat auch Einfluss auf die Kreditvergabe. Verivox-Analysen zeigen: Kreditanträge von Frauen werden häufiger abgelehnt und Kreditnehmerinnen erhalten seltener einen sehr günstigen Zinssatz. Doch mit ein paar einfachen Tipps sichern sich Frauen trotz der Gehaltsunterschiede sehr gute Kreditkonditionen.
Frauen verdienen 600 Euro weniger
Wer einen Kredit beantragt, macht dabei Angaben zum monatlichen Nettoeinkommen. Frauen, die 2019 über Verivox einen Kredit abgeschlossen haben, verdienten im Schnitt 1.947 Euro netto – 637 Euro (25 Prozent) weniger als männliche Kreditnehmer. Frauen arbeiten öfter in Teilzeit und haben häufiger unterbrochene Erwerbsbiografien. Außerdem arbeiten sie öfter in Branchen mit niedrigem Lohnniveau. Ein Teil der Verdienstunterschiede erklärt sich durch solche strukturellen Unterschiede in den Beschäftigungsverhältnissen von Männern und Frauen.
Geringerer Verdienst senkt die Kreditwürdigkeit
Wer weniger verdient, kann auch nicht so hohe Kredite aufnehmen: Die Darlehenssumme ist bei Frauen im Schnitt über 3.200 Euro niedriger als bei Männern. Und das ist nicht der einzige Unterschied.
„Das verfügbare Einkommen ist für Banken ein wichtiges Kriterium zur Bewertung der Kreditwürdigkeit“, sagt Oliver Maier, Geschäftsführer der Verivox Finanzvergleich GmbH. „Wer weniger verdient, erhält schwerer eine Kreditzusage und muss öfter höhere Zinsen zahlen.“ Drei von vier Männern, die über Verivox ein Darlehen beantragen, erhalten eine Kreditzusage – bei Frauen sind es nur etwas mehr als zwei Drittel (69 Prozent).
Expertentipps für günstigere Konditionen
„Trotz der ungleichen Bezahlung können auch Frauen sehr gute Kreditkonditionen erhalten“, sagt Oliver Maier. Besonders wichtig ist ein umfassender Anbietervergleich. Mehr als die Hälfte der Frauen (54 Prozent), die über Verivox Kredite vergleichen, erhält ein Kreditangebot mit einem Zinssatz unter 3,5 Prozent. Männer sichern sich diesen sehr günstigen Zins zwar noch häufiger (66 Prozent). Doch laut Bundesbank-Statistik mussten Ratenkreditnehmer im Bundesdurchschnitt 2019 sogar 5,91 Prozent Zinsen zahlen. Unter den Verivox-Kundinnen zahlt weniger als jede Siebte (14 Prozent) Kreditzinsen in dieser Höhe.
Wer einen Kredit gemeinsam mit einer weiteren Person beantragt, erhält ebenfalls häufig günstigere Konditionen. „Ein zweiter Kreditnehmer mit eigenem Einkommen verbessert die Bonität“, erklärt Oliver Maier. „Weil beide Kreditnehmer gemeinsam für den Kredit einstehen, sinkt das Risiko für die Bank, dass der Kredit nicht zurückgezahlt wird. Dadurch kann sie einen günstigeren Zinssatz anbieten.“ Wer einen Ratenkredit zu zweit aufnimmt, zahlt im Durchschnitt 21 Prozent weniger Zinsen als Kreditnehmer, die ihr Darlehen allein aufnehmen.
Nicht nur Ehe- und Lebenspartner können gemeinsam einen Kredit aufnehmen. „Familienangehörige kommen ebenso infrage wie enge Freundinnen und Freunde“, sagt Oliver Maier. Für viele Frauen mit einem Kreditwunsch ist dies eine wichtige Information. Denn sie sind mehr als doppelt so häufig geschieden oder getrennt lebend wie männliche Kreditnehmer.
Methodik
In die Auswertung flossen alle Ratenkredite ein, die 2019 über Verivox beantragt und abgeschlossen wurden.
Hintergrundinformationen
Gender Pay Gap in Deutschland und Europa https://www.verivox.de/verbraucheratlas/gender-pay-gap-deutschland/
Zinsstatistik der Bundesbank http://ots.de/NgDX4b
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