Berlin (ots) – Die Entscheidung im Architekturwettbewerb des Rundfunk Berlin-Brandenburg ist gefallen. Den Realisierungswettbewerb für das Digitale Medienhaus gewinnen die Architekturbüros Henn GmbH (Berlin) und Steimle Architekten GmbH (Stuttgart). Einen zweiten Preis erhält Baumschlager Eberle Architekten (Berlin). Mit allen drei Preisträgern geht der rbb nun in Verhandlungen.
Die konkreten Planungen für den Bau des Digitalen Medienhauses an der Berliner Masurenallee können damit beginnen. Das neue Gebäude soll den Bedürfnissen und Anforderungen der modernen, stark auf nicht-lineare Ausspielwege ausgerichteten Medienwelt gerecht werden. Auf einer Brutto-Fläche von bis zu 20.000 Quadratmetern wird es agile und crossmediale Arbeits- und Produktionsprozesse unter einem Dach ermöglichen.
Patricia Schlesinger, rbb-Intendantin: „Am Berliner Standort hat der rbb traditionsreiche Gebäude, in denen hervorragendes Programm fürs Fernsehen, fürs Radio und auch bereits für online produziert wird. Die drei Siegerentwürfe sind richtungsweisend für den rbb der Zukunft, in der wir uns stärker aufs Netz fokussieren müssen. Die Architekturbüros haben unsere Anforderungen an eine crossmediale und moderne Arbeitsweise aufgenommen und kreativ umgesetzt. Wir gehen mit den Architekten nun ins Gespräch über die Weiterbearbeitung. Das ist ein wichtiger Meilenstein im Projekt, nun kann und wird es zügig weitergehen.“
Juryvorsitzende Prof. Christiane Thalgott: „Die Transparenz in der Innen- wie Außenwahrnehmung beim Entwurf Henn ist ausgesprochen hoch und entspricht dem Zielbild eines offenen Medienhauses für Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter sowie für das Publikum. Überzeugend ist die klare strukturelle Gliederung des Gebäudes in eine digitale Produktebene, eine Kommunikationsebene und darunter liegende infrastrukturelle Funktionsräume. Die Arbeit von Steimle erhält die volumetrische Situation entlang des Kaiserdamms. Ein Foyer erschließt einen großen querliegenden Bau, der sich über die ganze Länge des Grundstücks erstreckt. Zum Kaiserdamm wird ein Eingang formuliert, der mit Backstein-Lamellen eine Erinnerung an die großen Studios produziert. Zudem wird ein Verweis auf den Haupteingang am Haus des Rundfunks vorgeschlagen, der eine interessante Kontinuität der Eingänge zum rbb erzeugt.“
Bis 2024/2025 soll das neue Gebäude entstehen, der rbb rechnet mit Kosten im mittleren bis oberen zweistelligen Millionenbereich. Zur Finanzierung wird der Sender Rücklagen nutzen und Kredite aufnehmen. Alle 14 Einreichungen werden zeitnah in einer Ausstellung im rbb Fernsehzentrum der Öffentlichkeit präsentiert.
15 ausgewählte Architekturbüros waren bis Ende Januar 2020 aufgerufen, ihre Wettbewerbsbeiträge zum Digitalen Medienhaus (Realisierungsteil) sowie Ideen für den gesamten Berliner rbb-Standort als Campus (Ideenteil) einzureichen. Ein hochkarätig besetztes Preisgericht unter dem Vorsitz von Prof. Christiane Thalgott bewertete in einer eintägigen Jurysitzung am 12. März die schlussendlich 14 Wettbewerbsbeiträge und bestimmte einstimmig insgesamt drei Preisträger.
Im Realisierungsteil erhielt Barkow Leibinger (Berlin) eine Anerkennung für ihren Entwurf zum Digitalen Medienhaus.
Im städtebaulichen Ideenteil hat der rbb drei erste Preise vergeben. Sie gingen an die Architekturbüros Barkow Leibinger (Berlin), Baumschlager Eberle Architekten (Berlin) und Steimle Architekten (Stuttgart). Eine Anerkennung erhielt hier das Büro Henn.
Neben rbb-Intendantin Patricia Schlesinger und dem rbb-Verwaltungsratsvorsitzenden Wolf-Dieter Wolf gehörten dem Sachpreisgericht an: Susanne Walter (Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen Berlin), Dr. Christoph Rauhut (Landeskonservator Berlin), Oliver Schruoffeneger (Baustadtrat Charlottenburg-Wilmersdorf)/Siegfried Rudolph (Bezirksamt Charlottenburg-Wilmersdorf von Berlin, Abt. Stadtentwicklung, Bauen und Umwelt) und Martin Lepper (Immobilien-Management-Berater).
Im Fachpreisgericht waren neben der Preisgerichts-Vorsitzenden, Prof. Christiane Thalgott, vertreten: Prof. Jörg Aldinger, Prof. Andreas Hild, Prof. Ulrike Lauber, Julia Tophof, Prof. Sophie Wolfrum sowie Prof. Thomas Will.
Die Wettbewerbskoordination und Vorprüfung führte die ANP GmbH aus Kassel durch.
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