Mainz (ots) – „Wie sind Ökonomie und Ökologie angesichts des Klimawandels in
Einklang zu bringen?“, fragt Richard David Precht die Politökonomin Prof. Maja
Göpel in der ZDF-Sendung „Precht“ am Sonntag, 15. März 2020, 23.35 Uhr. Denn das
Streben nach Wohlstand und Wachstum und der Anspruch auf eine lebenswerte Umwelt
stehen heute oftmals in einem Widerspruch.
Renommierte Ökonomen sowie Umweltaktivisten fordern, dass unsere Gesellschaften
ihr Wirtschaftssystem grundlegend hinterfragen müssen. „Oder sind sie dem Dogma
ewigen Wachstums für immer ausgeliefert?“, fragt Richard David Precht seinen
Gast Prof. Maja Göpel, Generalsekretärin des Wissenschaftlichen Beirats der
Bundesregierung für Globale Umweltveränderungen und Mitglied bei Scientists for
Future.
Ist das Bruttoinlandsprodukt tatsächlich ein sinnvoller Indikator dafür, wie
glücklich und zufrieden die Menschen leben? Oder können sie nachhaltig,
ressourcenschonend und trotzdem erfolgreich wirtschaften? Vor allem: Wie viele
Opfer sind die Menschen bereit zu bringen, wenn es um den gewohnten Konsum, den
Lifestyle und die Mobilität geht? Precht und Göpel diskutieren, ob man sich
dabei auf die Einsicht des einzelnen Bürgers verlassen könne oder ob am Ende
doch nur Verbote helfen, wie es etwa beim Rauchverbot erfolgreich funktioniert
hat.
Maja Göpel meint, dass man um Verbote im Sinne einer wirtschaftlichen
Nachhaltigkeit möglicherweise nicht herumkommen werde. Doch sie hofft auch auf
den Synergieeffekt all jener kleinen Projekte, die schon heute beweisen, wie man
in Einklang mit der Natur wirtschaften könne. Sie plädiert dafür, mit einer
grundlegend veränderten Steuerpolitik Anreize zur Klimaneutralität zu schaffen,
und fordert, dass Gesellschaft und Wirtschaft bis 2035 klimaneutral sein müsse.
Zur Erreichung dieses Ziels tauge das traditionelle Wachstumsdogma der
Marktwirtschaft allerdings nicht mehr.
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