Berlin (ots) – Seit Jahren wird über Nachhaltigkeit und Ökologie von Dämmstoffen
äußerst kontrovers diskutiert. Im Rahmen des BauZ! Kongresses für
zukunftsfähiges Bauen auf der Bauen & Energie Messe Wien (19.2.-21.2.2020)
wurden eindeutige Ergebnisse präsentiert: In der vom ifeu-Institut und dem
Verband natureplus durchgeführten Studie* „Ganzheitliche Bewertung von
verschiedenen Dämmstoffalternativen“ wird belegt, dass in Bauteilen, in denen
nur Dämmstoffplatten eingesetzt werden können, expandierter
Polystyrol-Hartschaum (EPS, Styropor) am vorteilhaftesten abschneidet. In dieser
Untersuchung werden nahezu alle Dämmstoffe in verschiedenen Bauteilen aus
ökologischer Sicht unter Einbezug des ganzen Lebensweges inklusive Verwertung
miteinander verglichen. Darunter sind Dämmplatten aus mineralischen,
synthetischen sowie nachwachsenden Rohstoffen (Mineralfaser, Mineralschaum,
Schaumglas, EPS, XPS, PU, Holzfaser). Serena Klein, Sprecherin der
Geschäftsführung des Industrieverbandes Hartschaum (IVH): „Die Autoren heben die
praktizierte Nachhaltigkeit von EPS hervor. So wird beispielswiese die Rücknahme
und anschließende Weiterverarbeitung von sauberen Baustellen-Verschnittresten
seit über 30 Jahren systematisch bei allen EPS-Herstellern des IVH grundsätzlich
gleich erfolgreich durchgeführt. Ebenso werden bei der Produktion anfallende
Abschnitte wiederverwertet.“
EPS ist aus ökonomischer wie auch ökologischer Sicht die beste Dämmstoff-Lösung
Aber auch bei der werkstofflichen Verwertung von Styropor-Abfällen aus Abbruch
oder Rückbaumaßnahmen weist das Dämmmaterial ein Alleinstellungsmerkmal auf. Die
derzeit errichtete Industrieanlage im Rahmen der Initiative PolyStyreneLoop**
ermöglicht eine geschlossene Kreislaufwirtschaft für Alt-EPS – ein echtes
Recycling im Sinne von Cradle-to-Cradle (C2C). Die dort angewendete
Verfahrenstechnik basiert auf dem CreaSolv ®-Verfahren***, mit dem aus EPS aus
Abriss- oder Umbaumaßnahmen das Basismaterial Polystyrol wiedergewonnen und
erneut für die Dämmstoffproduktion eingesetzt werden kann. Gleichzeitig wird das
im EPS enthaltene Flammschutzmittel in Einzelstoffe zerlegt, die dann einer
neuen Nutzung zugeführt werden können. „Bei der Wahl des richtigen Dämmstoffs
spielt die Recyclingfähigkeit eine entscheidende Rolle. Kein anderer Dämmstoff
verfügt aktuell – neben dem mechanischen Recycling, der thermischen Verwertung
und dem physikalischen Recycling – über so viele funktionierende
Verwertungs-Möglichkeiten wie EPS. EPS ist sowohl aus ökonomischer wie
ökologischer Sicht eine perfekte Dämmstoff-Lösung“, so Ulrich Meier, Technischer
Geschäftsführer des IVH.
* Ganzheitliche Bewertung von verschiedenen Dämmstoffalternativen. Endbericht.
ifeu, natureplus. Forschungsprojekt, gefördert von der Deutschen Bundesstiftung
Umwelt und dem Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft
Baden-Württemberg, Heidelberg / Neckargemünd, 2019.
https://www.ifeu.de/wp-content/uploads/Bericht-Dämmstoffe-web.pdf
** PolyStyreneLoop ist eine Initiative der
Polystyrol-Hartschaum-Wertschöpfungskette. Mehr als 70 Mitglieder und
Unterstützer aus mehr als 15 europäischen Ländern haben sich im Rahmen von
PSLoop in einer Kooperative zusammengeschlossen, an der sich der IVH und seine
Mitglieder maßgeblich beteiligen. Die Zielsetzung liegt in der aktiven Förderung
einer nachhaltigen Recycling-Organisation länderübergreifend in der EU.
https://polystyreneloop.org/
*** Das CreaSolv ®-Verfahren wurde von der CreaCyle GmbH in Zusammenarbeit mit
dem Fraunhofer Institut IVV entwickelt (Patent des Fraunhofer Instituts). Mit
dem innovativen Recyclingverfahren, das PolyStyreneLoop einsetzt, wird ein
Verfahren zum Recycling von HBCD-haltigem EPS-Dämmabfall im industriellen
Maßstab durchgeführt. Diese Technologie wurde bereits als beste verfügbare
Recycling-Technologie für die Verarbeitung von HBCD-Abfall in die Basler
Konvention des Umweltprogramms der UN (UNEP) aufgenommen. Perspektivisch kann
auch heute verbautes EPS (Flammschutzmittel Polymer-FR) dort recycelt werden.
https://www.creacycle.de/de/der-prozess.html
Pressekontakt:
Serena Klein, Sprecherin der IVH-Geschäftsführung
Mobil: 0172-3140944
E-Mail: s.klein@ivh.de
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