München (ots) – Globale Studie von LinkedIn ermittelt, wie Menschen ihre
beruflichen Chancen einschätzen / Während sich in Europa Pessimismus breitmacht,
sind Deutsche vergleichsweise optimistisch / Alt und Jung fühlt sich hierzulande
zunehmend altersdiskriminiert, wenn auch mit unterschiedlichen Vorzeichen / Um
berufliche Chancen zu nutzen, fehlt den Deutschen die notwendige Zeit
Wie gut sind meine beruflichen und privaten Möglichkeiten? Deutsche blicken laut
dem LinkedIn Opportunity Index 2020 weniger optimistisch in die Zukunft als es
Menschen im internationalen Durchschnitt tun – aber deutlich positiver als die
Arbeitnehmer der meisten anderen europäischen Länder. Am optimistischsten
schätzen dagegen Menschen in Wachstums- und Schwellenländern wie Indien,
Indonesien oder China ihre Chancen auf berufliches und privates Glück ein. Die
größten Herausforderungen hierzulande sind der Befragung zufolge der Mangel an
Zeit sowie Benachteiligungen durch das eigene Alter – egal ob jung oder alt. Für
den Opportunity Index 2020 haben LinkedIn, das weltweit größte Netzwerk für
beruflichen Austausch, und die Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) global
mehr als 30.000 Menschen befragt, 2.025 davon in Deutschland*.
Niederländer und Deutsche sind zuversichtlicher als Italiener und Franzosen
Während Deutsche und Schweizer auf dem gemeinsamen Rang zwei (von neun
untersuchten europäischen Märkten) ihre beruflichen und privaten Möglichkeiten
mit 96 Punkten noch verhältnismäßig optimistisch einschätzen (globaler Index =
100), ist die Skepsis in Italien und Frankreich sehr viel ausgeprägter.
Schweden, Irland, Großbritannien und Spanien liegen im europäischen Vergleich im
Mittelfeld, die Niederlande stehen an der Spitze. Eine Ausnahme unter den
etablierten Industrienationen sind die USA, wo weiterhin großer Optimismus
herrscht. An der Spitze der Gesamtauswertung stehen Indien, Indonesien und
China.
„Die Ergebnisse unserer Studie zeigen: In Deutschland sind viele Menschen davon
überzeugt, dass ihnen der Arbeitsmarkt ausreichend Möglichkeiten zur beruflichen
Verwirklichung bietet. Zugleich wissen viele nicht, wie sie diese Chancen für
sich nutzen können“, sagt Barbara Wittmann, Country Managerin DACH bei LinkedIn.
Jüngere kämpfen für Akzeptanz – Ältere darum, den Anschluss nicht zu verlieren
Die Generation Z (18-22 Jahre) und die Babyboomer (55-65 Jahre) stehen an den
Enden des untersuchten Altersspektrums. Sie hadern beide mit ihrem Alter: 44
Prozent der 55- bis 65-Jährigen fühlen sich durch diesen Faktor eingeschränkt,
einen aktiven Lebensstil zu führen und im Job voranzukommen. Insbesondere bei
denen, die ein sicheres Arbeitsverhältnis anstreben, ist die Sorge ausgeprägt,
Unternehmen könnten jüngere Bewerber bevorzugen.
Auch die Generation Z nimmt ihr Alter als Problem wahr – wenn auch unter anderen
Vorzeichen. Die 18- bis 22-Jährigen empfinden fehlende Arbeitserfahrung (21
Prozent) sowie fehlende Führung und Orientierung (11 Prozent) als
Herausforderungen. Das wiederum führt zu einem Mangel an Selbstvertrauen (24
Prozent), der für sie insgesamt die größte Hürde darstellt.
Weil die Generation Z darum kämpft, sich auf dem hiesigen Arbeitsmarkt zu
etablieren, sind ihr einige Punkte wichtiger als den Boomern: Jobsicherheit (40
vs. 27 Prozent), Zugang zu Bildung (25 vs. 7 Prozent) und die Erweiterung des
beruflichen Netzwerks (14 vs. 5 Prozent). Die Babyboomer haben gleichzeitig
erkannt, dass sie sich an die digitale Welt anpassen und ihr Wissen auf dem
neuesten Stand halten müssen, um auf dem Arbeitsmarkt relevant zu bleiben. 83
Prozent sagen, dass Veränderungsbereitschaft ein wichtiger Erfolgsfaktor ist, 78
Prozent betonen den Wert von Bildung.
„Weil wir immer früher in den Beruf einsteigen und später in Rente gehen, wird
der Arbeitsplatz zunehmend zum Schmelztiegel der Generationen. Nicht nur für
Arbeitnehmer sondern auch für Arbeitgeber stellt das eine Herausforderung dar.
Gleichzeitig bieten sich große Chancen: Vom Erfahrungsschatz der Babyboomer
können nachfolgende Generationen immens profitieren – und die Generation Z
bringt wertvolle neue Ideen in das Unternehmen“, sagt Barbara Wittmann.
Den Deutschen mangelt es an Zeit, ihre Chancen wahrzunehmen
Was hindert Menschen daran, ihre Wünsche zu verwirklichen? Während global
gesehen Geldmangel das größte Problem darstellt, fehlt es hierzulande vor allem
an einem: Zeit (23 Prozent). In keinem europäischen Land ist das Problem größer
– die Deutschen sind Europameister im Keine-Zeit-Haben.
In diesen Kontext passt eine weitere Abweichung vom globalen Trend: Weltweit
sind die Menschen überzeugt, dass man hart arbeiten muss, um seine Ziele zu
erreichen – mit 81 Prozent ist das der meistgenannte Faktor. Wenn die
Verwirklichung der eigenen Wünsche aber oft an Zeitmangel scheitert, dann wäre
noch härtere Arbeit ein Schritt in die falsche Richtung. Entgegen aller
Klischees betonen hierzulande deshalb nur 58 Prozent den Wert dieses Faktors.
Was sich die Deutschen wünschen
– Zeit mit Freunden und Familie (34 Prozent)
– Körper und Geist aktiv halten (33 Prozent)
– Jobsicherheit (33 Prozent)
– Ein Job, den ich liebe (32 Prozent)
– Ein Job mit guter Work-Life-Balance (28 Prozent)
Was sie dem näherbringt
– Veränderungsbereitschaft (76 Prozent)
– Bildung (70 Prozent)
– Gleichberechtigter Zugang zu Verwirklichungschancen (69 Prozent)
– Die richtigen Leute kennen oder die richtigen Verbindungen haben
(68 Prozent)
– Übertragbare Qualifikationen (66 Prozent)
Was sie davon abhält
– Zeitmangel (23 Prozent)
– Finanzieller Status (22 Prozent)
– Alter (22 Prozent)
– Gesundheit/körperliche Einschränkungen (18 Prozent)
– Schwieriger Arbeitsmarkt (17 Prozent)
***
*Methodik
LinkedIn veröffentlicht den Opportunity Index gemeinsam mit dem unabhängigen
Marktforschungsinstitut Gesellschaft für Konsumforschung (GfK). Insgesamt wurden
im Rahmen der repräsentativen Erhebung mehr als 30.000 Menschen in 22 Märkten
von September bis Oktober 2019 befragt, davon 2.025 in Deutschland. Der Index
untersucht, welche Chancen und Ziele Menschen in unterschiedlichen Lebensphasen
weltweit verfolgen, welchen Hürden sie begegnen und welche Erfolgsfaktoren in
unterschiedlichen Kontexten maßgeblich sind. Es handelt sich um einen
zusammengesetzten Index, der sieben Makro- und Mikrofaktoren umfasst. Dazu
zählen:
– Erwartungen an die allgemeine wirtschaftliche Entwicklung in den
kommenden zwölf Monaten
– Erwartungen an die persönliche finanzielle Situation in den
kommenden zwölf Monaten
– Lebensqualität, gemessen in Zufriedenheit
– Lebensqualität, verglichen mit den Eltern
– Gegenwärtige Verfügbarkeit von Verwirklichungschancen
[opportunities]
– Erwartungen an die Verfügbarkeit von Verwirklichungschancen in
den kommenden zwölf Monaten
– Zuversicht in den eigenen Erfolg
Den vollständigen Report finden Sie hier: www.linkedin.com/opportunityindex
Über LinkedIn
Mit über 675 Millionen Mitgliedern weltweit und über 14 Millionen Mitgliedern im
deutschsprachigen Raum ist LinkedIn das größte digitale Netzwerk für beruflichen
Austausch, Information, Inspiration, Weiterentwicklung und Jobs. Wir vernetzen
berufstätige Menschen und helfen ihnen dabei, im Beruf erfolgreich und zufrieden
zu sein. In der LinkedIn Community teilen unsere Mitglieder ihre Beiträge in
einem professionellen Rahmen und unterstützen sich gegenseitig. Die
Mitgliedschaft ist dabei für sie in großem Umfang kostenlos.
In Deutschland beschäftigen wir mittlerweile über 150 Mitarbeiter auf die
Standorte München und Berlin verteilt. Unseren Kunden aus den Bereichen
Recruitment, Marketing, Sales und Learning bieten wir umfassende Möglichkeiten,
Mitarbeiter und potenzielle Mitarbeiter sowie weitere geschäftliche Zielgruppen
zu erreichen, für sich zu begeistern und zu entwickeln.
Mit dem LinkedIn Economic Graph zeichnen wir die erste digitale Abbildung des
weltweiten Arbeitsmarktes. Datenbasiert visualisieren wir gegenwärtige Trends in
Echtzeit und laden Vertreter aus Politik, Wirtschaft und NGOs zur Diskussion
darüber ein, wie wir als Gesellschaft auf die Veränderungen unserer Zeit
reagieren können.
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