München (ots) – Moderation: Natalie Amiri
Geplante Themen:
Indien: Land im Corona-Schock
Die erneute Corona-Welle trifft Indien schwer: Neu-Delhis Ärzte sprechen von einem Tsunami, der seinen Höhepunkt noch nicht erreicht habe. Seit einer Woche werden täglich über 300.000 neue positive Covid-19-Fälle registriert. Wissenschaftler gehen von einer weit höheren Dunkelziffer aus. Viele Familien suchen für ihre Angehörigen verzweifelt Hilfe in den Krankenhäusern. Dort fehlen die notwendigen Beatmungsgeräte, Sauerstoffflaschen, Medikamente, Betten. Das Land steht unter Schock. Neu-Delhi muss neue Verbrennungsstätten für die vielen Covid-Toten errichten. Die Krematorien arbeiten Tag und Nacht. Das alles aber sei nur ein Vorgeschmack darauf, was noch kommt mit Folgen für die ganze Welt, sagen indische Gesundheitsexperten. (Autorin: Sybille Licht, ARD Neu Delhi)
An der Grenze zwischen Kanada und USA: Mangel und Überfluss bei Impfstoffen
Die einen haben es, die anderen nicht. Beim amerikanischen Nachbarn Kanada herrscht Impfstoffknappheit, während wenige Kilometer weiter der Überfluss kaum noch an die Frau und den Mann zu bringen ist. Die Grenzen zu Kanada sind seit einem Jahr geschlossen, nur wenige Grenzübergänge lassen die „essential workers“ durch, meist Trucker, die die Wirtschaft aufrechterhalten. In North Dakota läuft jetzt eine Nachbarschaftshilfe besonderer Art an: 8000 Lastwagenfahrer aus der kanadischen Provinz Manitoba sollen auf der US-Seite geimpft werden – zum gegenseitigen Nutzen und vielleicht als Anreiz, den Impfstoffgeiz zu beenden.
Wir treffen Adam aus Kanada, der sich auf die Impfung freut, die er zuhause so schnell nicht bekommen würde. So klappt es auch mit dem Nachbarn … (Autorin: Christiane Meier, ARD New York)
Türkei: Impfen für den Tourismus
In der Türkei herrscht bis zum 17. Mai ein verschärfter Lockdown: Lebensmittel dürfen die Menschen nur noch zwischen 10 und 17 Uhr und nur in unmittelbarer Nähe der eigenen Wohnung einkaufen. Ansonsten sind die meisten Geschäfte geschlossen. Inlandsreisen sind verboten. Die Infektionszahlen waren so hoch, dass der bisherige Lockdown-light nicht mehr half. Doch von all den Maßnahmen sind ausländische Touristen weiterhin nicht betroffen. Sie dürfen in die Hotels an die türkische Riviera reisen. Um den Urlaub dort attraktiv zu machen, erhalten Beschäftigte in Hotels Impfungen. Allerdings gibt es bisher kaum Buchungen. Schon das Ostergeschäft war mies. Jetzt hoffen die vom Tourismus abhängigen Menschen in der Region Antalya auf Gäste – ab Juni. (Autor: Oliver Mayer-Rüth, ARD Istanbul)
Italien: EU-Gelder für das Land des Feuers?
Illegaler Giftmüll und verseuchte Erde plagen die Region um Neapel schon seit langem. Etliche Menschen sind in den vergangenen Jahren im sogenannten „Land des Feuers“ an Krebserkrankungen gestorben. Nun wurde erstmals in einer offiziellen Studie des italienischen Gesundheitsministeriums ein Zusammenhang zwischen den Giftmüllfeuern und gesundheitlichen Schäden hergestellt. Damit steigt der Druck auf die Regierung, auch mit einem Teil der Milliardengelder des „Next Generation EU-Programms“ die Böden zu sanieren. Nicht nur Umweltaktivisten und Angehörige von Verstorbenen fordern Konsequenzen, auch Lokalpolitiker schließen sich jetzt zusammen. (Autorin: Marie von Mallinckrodt, ARD Rom)
Frankreich: Helfer im Einsatz gegen Naturgewalten
Als das verheerende Sturmtief „Alex“ am 2. Oktober Straßen und Dörfer in den südfranzösischen Alpen zerstörte und Menschen in den Tod riss, machte sich Alexandre Durand spontan auf den Weg dorthin, um zu helfen. Er meldete sich bei der Feuerwehr und legte sofort los. Die Einwohner schlossen ihn schnell ins Herz: einer, der zupacken kann, aber auch einer mit einer sehr besonderen Geschichte, als ehemaliger Obdachloser. Heute, sechs Monate nach der Unwetterkatastrophe, ist Alexandre noch immer in der kleinen Stadt Breil-sur-Roya in den französischen Alpen. (Autorin: Sabine Rau, ARD Paris)
Brasilien: Bolsonaro bläst zum Angriff auf Indigene
Kazike Juarez Munduruku sitzt mit Sorgenfalten über einer Karte seines Stammesgebietes am Rio Tapajós: Das Stammesoberhaupt sieht, wie die Goldgräber im brasilianischen Bundesstaat Pará immer näher an sein Schutzgebiet heranrücken. Deshalb kontrolliert Juarez jeden Monat die Gebietsgrenzen am Fluss Tapajós mit dem Boot. Immer öfter dringen illegale Goldgräber und Holzfäller mit schweren Maschinen in das riesige Gebiet der Munduruku ein. Sie hinterlassen zerstörte Schneisen. Brasiliens Regierung hat die Umweltschutzkontrollen drastisch reduziert. Und Präsident Bolsonaro will zahlreiche Schürforte der Goldgräber legalisieren, am liebsten auch in indigenen Schutzgebieten. (Autor: Matthias Ebert, ARD Rio de Janeiro)
Dazu auch der Weltspiegel-Podcast
Redaktion: Brigitte Abold
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