Berlin (ots) – SPD-Gesundheitspolitiker und Epidemiologe Prof. Karl Lauterbach äußert sich am Montag im Interview mit dem Nachrichtensender WELT zur Diskussion um schrittweise Lockerungs- und Öffnungspläne.
Carsten Hädler (WELT Nachrichtensender):
Aber die Inzidenz ist jetzt wieder leicht angestiegen in den vergangenen Tagen auf nun über 60. Die Todeszahlen, die sind dagegen gefallen. Also kriegen wir jetzt einen Plan serviert, der vielleicht im Sommer, im Herbst, im Winter irgendwann umgesetzt wird?
Prof. Karl Lauterbach:
.. Was man aber bedenken muss, ist das Folgende: Also, wenn wir hier lockern, in die also jetzt beginnende dritte Welle hinein, das wäre ja das, was einige vorschlagen. So versteh ich zum Beispiel auch die Vorschläge der FDP, dass man jetzt in die dritte Welle hinein lockert. Die dritte Welle hat ja schon begonnen. Wir werden das in den nächsten Wochen stetig steigende Fallzahlen erwarten können. Dann mag es vielleicht mal ein paar Tage geben, wo es stabil bleibt. Aber im Großen und Ganzen geht’s jetzt mit den Fallzahlen bergauf, weil die B.1.1.7, also Mutation, hat sich durchgesetzt, die südafrikanische Mutation wird auch kommen. Das heißt eine dritte Welle (…) kommt. Wenn man in so eine Welle hinein lockert, ist das sehr schwierig. Das wird zum Beispiel dazu führen, dass sehr viele Schulen wieder geschlossen werden müssen, wenn man sie öffnet. Das ist einfach das Gesetz der Epidemiologie und der Virologie. Man kann hier Lockerungsschritte planen, aber wenn man sie zu früh ergreift, dann also steigen die Inzidenzen und dann kann man es nicht aufrechterhalten.
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