München (ots) – Bei der heutigen Vorstellung des 8. Energiewende-Monitorings der
vbw – Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft e. V. erklärt vbw Präsident Wolfram
Hatz: „Eine erfolgreiche Energiewende liegt unverändert in weiter Ferne. Der
Netzausbau kommt nicht schnell genug voran. Die erneuerbaren Energien sind nach
starken Ausbaujahren zuletzt ins Stocken geraten. Deutschland ist nach wie vor
eines der Länder mit den höchsten Industriestrompreisen. Schließlich sind die
Treibhausgasemissionen nicht so stark gesunken wie angestrebt.“
Um die Strompreise auf ein international wettbewerbsfähiges Niveau zu
reduzieren, fordert die vbw eine Absenkung der Stromsteuer auf das
europarechtliche Minimum. „Niedrige Strompreise stärken den Standort und sind
ein wirksamer Treiber für den Klimaschutz. Als vbw fordern wir daher die
politischen Akteure in Berlin dazu auf, parteiübergreifend eine Absenkung der
Stromsteuer auf den Weg zu bringen. Das wäre ein starkes Signal für die
Versöhnung von Ökonomie und Ökologie“, fordert Hatz.
Ernüchternd ist, dass sich beim bundesweiten Monitoring kein einziges Kriterium
verbessert hat. In Bayern haben sich „Energieeffizienz und Erneuerbare“ positiv
entwickelt. Auch das aktuelle Monitoring belegt, dass mehr Tempo beim Netzausbau
notwendig ist. Hier steht die Ampel unverändert auf Rot. „Der verzögerte
Netzausbau gefährdet nicht nur die Versorgungssicherheit, sondern bringt auch
höhere Strompreise und mehr CO2-Emissionen. Jeder Tag, der uns beim Netzausbau
verloren geht, bedeutet mehr Netzstabilisierungsmaßnahmen und damit Mehrkosten
in Milliardenhöhe“, mahnt Hatz.
Der vbw Präsident macht deutlich, dass eine erfolgreiche Energiewende
Kompromisse braucht. „Ich kann nicht gegen Stromleitungen, gegen Windräder,
gegen Wasserkraft und gleichzeitig für die Energiewende und für den Klimaschutz
sein. Wer die Energiewende will, muss auch ertragen, dass sie stattfindet. Und
er muss ertragen, dass man diese Veränderung auch sieht“, unterstreicht Hatz.
Das 8. Monitoring der Energiewende enthält erstmals auch deutlich erweiterte
Indikatoren zum Klimaschutz, zum Bespiel Ausbau der
Ladesäuleninfrastruktur,Anteile der verschiedenen Heizungssysteme und Daten zur
Sanierungsquote. Künftig sollen damit Ergebnisse verschiedener Maßnahmenpakete
zum Klimaschutz genauer nachverfolgt und verglichen werden können.
Angesichts dieser Gesamtsituation bilanziert der vbw Präsident: „Die
Energiewende tritt auf der Stelle. Deshalb müssen wir endlich aufhören, zu
zögern, zu zweifeln und zu zaudern. Ich bin davon überzeugt: Wenn wir den Umbau
unseres Energiesystems als Kraftakt begreifen, den Politik, Wirtschaft und
Gesellschaft gemeinsam tragen, können wir die Energiewende zum Erfolg machen –
zum Schutze des Klimas, aber auch zum Wohle der Wirtschaft und der Arbeitsplätze
in unserem Land.“
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