Stuttgart (ots) – Bei der LBS Landesbausparkasse Südwest wurden im ersten Halbjahr dieses Jahres 77.424 Bausparverträge über 4,79 Mrd. Euro abgeschlossen (-15,1 %). Das Kreditgeschäft ist auf 856 Millionen Euro angewachsen. Dass 2020 kein gewöhnliches Jahr war, verdeutlicht ein Blick auf den Geschäftsverlauf der einzelnen Monate. Vor allem im März und April hat die Corona-Pandemie Spuren im Neugeschäft der LBS Südwest hinterlassen. Im Mai zeichnete sich ein Trend zur Normalisierung ab, während sich der Juni mit einem Plus von 9,7 Prozent gegenüber dem guten Vorjahreszeitraum von seiner besten Seite zeigte.
„Selbstverständlich hat die Pandemie auch im Bauspargeschäft der LBS Südwest im Frühjahr zu einer Delle geführt. Dennoch werden Bausparen und Finanzierungen auf hohem Niveau weiter nachgefragt. Unsere Planungen für das laufende Jahr konnten wir trotz Corona annähernd erfüllen“, zeigt sich der Vorstandsvorsitzende der LBS Südwest Stefan Siebert zufrieden mit der Entwicklung.
Auch mit Abstand gute Beratung
Rund ein Drittel des Bausparvolumens wurde vom LBS-Außendienst vermittelt, der mit 1,59 Mrd. Euro im Vergleich zum Rekordjahr 2019 ein Plus von 8 Prozent erzielen konnte. Kundenberatungen haben durchweg stattgefunden: telefonisch, per Video und nach Terminvereinbarung auch persönlich – natürlich mit dem gebotenen Abstand und zusätzlichen Schutzmaßnahmen. Wer seinen Immobilientraum bereits fest im Blick hatte, hat diese Möglichkeiten genutzt. Vielen Menschen ist gerade in den letzten Wochen noch bewusster geworden, welche Bedeutung das eigene Zuhause hat. Die Sparkassen und BW-Bank vermittelten Bausparverträge über 3,02 Mrd. Euro. Hier inbegriffen ist auch das Gemeinschaftsgeschäft in Höhe von knapp 1,00 Mrd. Euro, bei dem LBS-Außendienst und Sparkassen gemeinsam tätig sind.
Kreditgeschäft nimmt zu
Sehr positiv hat sich das Kreditgeschäft der LBS in den ersten sechs Monaten des Jahres entwickelt. Darlehenszusagen in Höhe von 856 Mio. Euro bedeuten ein Plus von 12,4 Prozent gegenüber dem Vorjahreszeitraum. „Bisher spüren wir keine Auswirkungen der Corona-Pandemie auf unser Kreditneugeschäft,“ sagt Stefan Siebert.
Zur Stabilisierung der guten Entwicklung bietet die LBS über den Sommer zusätzlich ein Sonderkreditprogramm an, das genau auf die neuen Bauspartarife zur Finanzierung ausgerichtet ist. „Wir haben den Eindruck, als hätten Corona und die daraus resultierenden Einschränkungen die Vorteile des Wohneigentums noch einmal verstärkt“, sagt Siebert.
Nachgefragt werden momentan besonders die mit einem Bausparvertrag unterlegten Sofortfinanzierungen, die den raschen Beginn des Bauvorhabens erlauben. „Die Verbindung von aktuell günstigen Bauzinsen am Markt und langfristig garantiertem Bauspardarlehenszins ermöglicht unseren Kunden zinssichere Finanzierungen von bis zu 30 Jahren,“ hebt Siebert hervor.
Rege in Anspruch genommen wird im Geschäftsgebiet der LBS Südwest auch das Baukindergeld des Bundes. Rund 20 Prozent der bundesweit bisher rund 230.000 Familien, die die Förderung beantragt haben, kommen aus dem Südwesten. Der überwiegende Teil des Baukindergelds – über 80 Prozent – geht dabei an Familien mit einem zu versteuernden Jahreseinkommen zwischen 20.000 und 60.000 Euro.
Flexibel reagiert hat die LBS Südwest im Kreditbestand auf die Auswirkungen von Corona. „Wir haben für rund 3.800 Kreditverträge von Kunden, die von der Pandemie wirtschaftlich betroffen sind, Vereinbarungen zur Stundung, Aussetzung oder Umschuldung des Kreditengagements getroffen, um unsere Kunden in dieser außergewöhnlichen Situation zu unterstützen,“ sagt Siebert.
Viele Wege zum Kunden
Ein Thema, das mit der Corona-Pandemie einen Schub bekommen hat, ist die Digitalisierung. Das gilt nicht nur mit Blick auf mobiles Arbeiten und vereinfachte Abläufe, sondern vor allem für Service und Beratung. Ein persönliches Gespräch von Angesicht zu Angesicht mit dem LBS-Berater kam für etliche Kunden in den vergangenen Monaten nicht in Frage. Videoberatung heißt die komfortable und – mit Blick auf die Gesundheit – sichere Alternative. Seit einigen Wochen können Kunden der LBS noch einen Schritt weiter gehen und direkt am heimischen PC, Tablet oder Smartphone mittels einer qualifizierten elektronischen Signatur rechtskonform einen Vertrag abschließen. Kontoauszüge und Schriftverkehr landen auf Wunsch bereits seit dem letzten Jahr im elektronischen Bankpostfach des Kunden.
Stefan Siebert: „Der Kunde entscheidet, welchen Servicekanal er wählt – je nach Bedarf und Situation greift er zum Telefon, schreibt eine Mail oder wählt den Video-Chat. Die Kompetenz der Mitarbeiter ist und bleibt der Schlüssel zum Erfolg. Unsere Berater sind das `Gesicht der LBS´ – persönlich genauso wie auf dem Bildschirm im Video-Chat. Es gibt viele Wege zum Kunden – das wird auch in Zukunft so bleiben.“
Ausblick
Positiv auf das LBS-Neugeschäft werden sich ab dem kommenden Jahr die Verbesserungen bei der Wohnungsbauprämie auswirken. Künftig wird wieder ein deutlich größerer Anteil der Bevölkerung förderberechtigt sein und eine um 50 Prozent höhere Prämie erhalten. Eine Verbesserung, die Stefan Siebert sehr begrüßt: „Steigende Immobilienpreise haben in den vergangenen Jahren zu steigenden Eigenkapitalanforderungen geführt. Ein frühzeitiger regelmäßiger Sparprozess zum Aufbau von Vermögen wird deshalb immer wichtiger.“
Die Auswirkungen der Corona-Pandemie werden die LBS Südwest voraussichtlich noch lange begleiten. Auf der einen Seite sorgen die wirtschaftlichen Verwerfungen der Pandemie mit den Hunderte Milliarden Euro schweren Unterstützungsprogrammen dafür, dass es zumindest absehbar nicht zu einem wesentlichen Zinsanstieg kommen wird. Damit bleibt für Banken und Bausparkassen der Druck auf die Erträge und das betriebswirtschaftliche Ergebnis hoch. Auf der anderen Seite hat Wohneigentum durch diese Krise noch einmal an Wertschätzung gewonnen. „Das ist mehr als eine Momentaufnahme, darin sehen wir eine Entwicklung, die anhalten wird“, ist sich Siebert sicher.
Insgesamt blickt der LBS-Chef positiv nach vorn: „Die LBS Südwest hat in den vergangenen Jahren gezeigt, dass sie mit veränderten Rahmenbedingungen umgehen kann und sich mit fortlaufenden Produktanpassungen und Prozessverbesserungen sowie einem effizienten Sachkostenmanagement darauf einstellt. Der Bausparvertrag wird auch in diesem Zinsumfeld vom Kunden, der für seine private Altersvorsorge auf die selbstgenutzte Immobile setzt, als wichtiger Baustein in der Finanzierung geschätzt, mit dem sich ein künftiges Zinsanstiegsrisiko umschiffen lässt.“
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