Wien (ots) – EFA-Präsident Fischler: „Das Forum trägt eine Mitverantwortung dafür, dass die Menschen zusammenhalten, wenn es eng wird.“
„Die vergangenen Monate haben die Welt in ihren Fundamenten erschüttert. Das Forum Alpbach trägt eine Mitverantwortung dafür, dass die Menschen zusammenhalten, wenn es eng wird“, so Franz Fischler am Dienstag in Wien anlässlich der Programmpräsentation des Europäischen Forums Alpbach (EFA). Von 23. August bis 3. September wird das EFA-2020 in völlig neuer Form stattfinden. Das Generalthema lautet heuer „Fundamentals“.
„Gerade als die Mitgliedstaaten der Union eine funktionierende Zusammenarbeit im Kampf gegen das Virus am notwendigsten hatten, zogen sie sich angstvoll in ihre nationalen Strukturen zurück und versuchten, alles allein zu lösen. Ein solches Verhalten ist für uns als EU-BürgerInnen fatal“, so Fischler. Das Forum sehe sich daher mehr denn je gefordert, allen, die sich tagtäglich für ein geeintes Europa einsetzen, einen Rahmen zu bieten, um sich miteinander zu vernetzen und mit Zuversicht und neuen Ideen auf die großen Herausforderungen unserer Zeit zu antworten.
Unter den SprecherInnen sind heuer Gesundheitsexpertinnen wie Faith Osier, Professorin für Malaria-Immunologie am Zentrum für Infektionskrankheiten der Universität Heidelberg, die Leiterin der Gesundheitsabteilung der OECD, Francesca Colombo und die Leiterin der Wissenschaftskommunikation am Robert Koch Institut in Berlin, Mirjam Jenny.
Außerdem werden die spanische Außenministerin Arancha Gonzales, der argentinische Wirtschaftsminister Mártin Guzmán, die ehemalige Hohe Vertreterin der EU für Außen- und Sicherheitspolitik Catherine Ashton, der Präsident der Europäischen Investmentbank, Werner Hoyer, Dorothy Tembo, Executive Director des International Trade Centre in Genf, Sabine Weyand, Generaldirektorin für Handel bei der Europäischen Kommission und der Europäische Kommissar für Wirtschaft und Kapitaldienstleistungen Valdis Dombrovskis erwartet.
Die Wirtschaft vertreten etwa der CEO der Roche Group, Severin Schwan, Lucas Joppa, Chief Environmental Officer von Microsoft und Erich Tauber, CEO der zu einem Impfstoff gegen das Corona-Virus forschenden Themis Bioscience.
Auch langjährige Gäste des Forums Alpbach wie der ehemalige UN-Generalsekretär Ban Ki-Moon, Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph Stiglitz, die Ökonomin Mariana Mazzucato und Jeffrey Sachs werden heuer wieder mit dabei sein.
Eröffnen wird das Forum Bundespräsident Alexander Van der Bellen. Darüber hinaus haben mehrere Mitglieder der Österreichischen Bundesregierung ihre Teilnahme zugesagt: Rudolf Anschober, Heinz Faßmann, Leonore Gewessler, Karoline Edtstadler, Margarete Schramböck und Elisabeth Köstinger.
Jung, international und digital
Und doch ist heuer alles anders. Das Forum findet nämlich vorwiegend als große nahezu zweiwöchige Onlinekonferenz und nur mit sehr reduzierter Präsenz vor Ort statt. Außerdem kommt der Jugend dieses Jahr eine besondere Rolle zu. Alumni-Organisationen des Forums auf vier Kontinenten tragen mehr als 50 Veranstaltungen zur Konferenz bei.
Die Verjüngungskur wirkt sich auch auf das Programm aus. So finden sich darin die Umweltaktivistin Vanessa Nakate aus Uganda sowie die ghanaisch-amerikanische Journalistin Karen Attiah. Mit dabei ist außerdem die deutsche Drohnenexpertin Ulrike Franke, bekannt unter anderem durch den Podcast „Sicherheitshalber“.
Wer teilnehmen möchte, kann heuer kein Ticket für Alpbach vor Ort kaufen, sondern kann für 90 Euro einen Zugang zur 12-tägigen Onlinekonferenz erwerben. Sonja Jöchtl, Geschäftsführerin der EFA-Stiftung, sieht darin eine einzigartige Chance für alle, die bisher entweder durch die lange Reise oder den normalerweise sehr viel höheren Preis von der Teilnahme abgesehen haben. „Es ist die Chance, den Spirit von Alpbach auf ganz neue Art zu erleben. Durch die Nutzung digitaler Möglichkeiten schaffen wir eine Demokratisierung des Forums“, so Jöchtl. Darüber hinaus, arbeite man auf Hochtouren daran, den TeilnehmerInnen ein echtes Konferenzerlebnis zu bieten, auch wenn man sich nicht in Alpbach versammelt. „Es handelt sich nicht um ein gewöhnliches Streaming. Man kann mit den SprecherInnen in Kontakt treten, sich zum Networking treffen, digital Visitenkarten austauschen.“ Das alles seien wichtige Bedingungen für die Abhaltung eines „Digitalen Forums Alpbach“ gewesen.
Kunst und Kultur: Begegnungstag mit Karl Markovics
Auch dieses Jahr ist mit dem österreichischen Schauspieler, Regisseur und Drehbuchautor Karl Markovics wieder ein namhafter Künstler Gastgeber der „Begegnungen“. Nach dem „invite to invite“-Prinzip lädt er wiederum andere Persönlichkeiten ein. So entstehen neue Diskursräume – sei es bei einem digitalen Kamingespräch oder im Rahmen einer größeren Diskussionsrunde online. Dabei können Themen aus allen Gesprächsreihen und Programmpunkten aufgegriffen und debattiert werden. 2020 hat Markovics für diesen besonderen Tag den Titel „De profundis“ (dt. „Aus der Tiefe“) gewählt.
Anmeldung und Programm unter 2020.alpbach.org (http://www.alpbach.org/) .
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Kunst und Kultur in Alpbach: https://alpbach.art/
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