Düsseldorf (ots) – Schulleiterin Gabriele Streckert begrüßt die NRW-Ausstattungsinitiative von Schulministerin Yvonne Gebauer. Eine zukunftsorientierte Schule funktioniere nur mit schnellem Internet und digitaler Ausstattung. Am Städtischen Gymnasium Gevelsberg ist der Unterricht schon länger digital. Ihre Erfahrungen im Interview.
Frau Streckert, wann und wie haben Sie mit der Digitalisierung begonnen?
Wir haben bereits vor rund acht Jahren ein Konzept erarbeitet, um unsere Schule zukunftsfähig zu machen. Heraus kam, dass wir vor allem eine schnelle Internetverbindung brauchen und digitale Endgeräte. Und für beides haben wir dann gesorgt. Der Rest kam dann von alleine.
Wie lief das ab?
Wir haben mit Unterstützung des Fördervereins zuerst das Beratungsunternehmen MICUS aus Düsseldorf mit einem Konzept für einen schnellen Breitbandanschluss beauftragt. Ziel war es, die Schule zukunftsfähig anzubinden und WLAN in jedem Raum zu haben. Da sind wir noch nicht ganz, aber ich denke, am Ende der Sommerferien werden alle Räume mit WLAN ausgerüstet sein. Die Stadt hat die Anschaffung von Tablets für die Lehrerinnen und Lehrer unterstützt. In jeder Klasse gibt es Beamer und Streaming-Boxen. Bislang bringen die Schülerinnen und Schüler ihre eigenen Endgeräte mit. Unser Ziel ist aber, auch die Schülerinnen und Schüler mit einheitlichen Endgeräten auszustatten. Wir haben also schon vor Corona auf Kreidetafeln verzichtet.
Und wie läuft der Unterricht nun ab?
Vor Corona gab es in jedem Fach auch digitale Unterrichtseinheiten. Von Physik bis zu Musik und Kunst, überall haben wir sinnvolle Lerneinheiten entwickelt, um Inhalte digital zu vermitteln und den Umgang mit den entsprechenden Medien zu fördern. Im Fach Musik unterlegen die Schülerinnen und Schüler beispielsweise Videos mit Audiodateien, in Kunst bearbeiten sie Fotos mit Bildbearbeitungssoftware, in Physik werden Messverfahren mittels App erarbeitet. In Chemie zeigen wir Filme von Experimenten, die heute aus Sicherheitsgründen nicht mehr zugelassen sind. Es gibt in jedem Fach unzählige Anwendungsfälle und das ist ein sehr positiver Effekt.
Sie haben das Pferd von vorne aufgezäumt und sich erst um Breitband und technische Ausstattung gekümmert. Wie sind die Lehrerinnen und Lehrer mit dem Ende der Kreidezeit umgegangen?
Ich denke, das 350-Millionen-Paket von NRW-Schulministerin Gebauer für die digitale Ausstattung von Schulen ist der richtige Weg. Sind die Schulen mit schnellem Internet ausgestattet und die Präsentations- und Endgeräte angeschafft, entwickelt sich vieles von selbst. Die Lehrerinnen und Lehrer haben sich gegenseitig unterstützt und alles, was sie erfahren haben, weitergegeben. Es ist fast ein kleiner Wettbewerb entstanden, wie man die Geräte bestmöglich im Unterricht einsetzt. Die Lehrerinnen und Lehrer sind sehr kreativ und produktiv mit der neuen Situation umgegangen.
Und wie lief die Corona-Zeit bei Ihnen ab?
Bis zu den Osterferien haben wir nur mit E-Mails gearbeitet. Aber dann haben wir uns für eine Kollaborationsplattform zur Kommunikation entschieden und ab diesem Zeitpunkt lief der Unterricht wieder deutlich geregelter ab. Lehrkräfte sowie Schülerinnen und Schüler konnten gleichzeitig das Tafelbild sehen, dieses bei Bedarf bearbeiten und über Mikrofon und Chat kommunizieren. Es gab Stundenpläne und einen strukturierten Ablauf. Der Vorteil für die Schülerinnen und Schüler war, dass sie sich zu Gruppenarbeiten oder zur gegenseitigen Unterstützung in separaten Chaträumen treffen konnten. Die Lehrerinnen und Lehrer trafen sich regelmäßig zu Sitzungen im virtuellen Lehrerzimmer. Das hat sich für uns als sehr gute Lösung entwickelt und wir würden sehr gerne auch zukünftig dabei bleiben, falls Distanzunterricht im Falle von Lockdowns notwendig sein sollte. Wir können uns den digitalen Unterricht aber auch im Krankheitsfall von Kindern oder Lehrerinnen und Lehrern vorstellen.
Was raten Sie anderen Schulen, um sich fit zu machen für die Zukunft?
Wichtig ist, dass es Unterstützung von vielen Seiten gibt. Das neue Ausstattungspaket vom NRW-Schulministerium ist das eine, das andere der geförderte Breitbandanschluss. Schon 2018 hat das NRW-Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie (MWIDE) eine Förderrichtlinie erlassen. Ich denke, Schulen sollten sich der Digitalisierung stellen und sich neue Wege zutrauen. Breitband und Technik sind die Grundvoraussetzungen, Qualifizierung und Weiterbildungen bauen auf den ersten Erfahrungen auf. Für den Fall einer zweiten Infektionswelle oder regionaler Lockdowns können alle Beteiligten dann auf ein tragfähiges Gerüst setzen, um guten Unterricht zu leisten.
Gabriele Streckert (61) ist seit zehn Jahren Schulleiterin am Gymnasium Gevelsberg. Schon vor acht Jahren hat sie mit der Digitalisierung ihrer Schule begonnen. Ihre Motivation: Sie will eine zukunftsfähige Schule und gibt sich nicht mit Mittelmaß zufrieden.
Über MICUS Strategieberatung GmbH
MICUS Strategieberatung GmbH ist eines der deutschlandweit führenden Beratungsunternehmen in den Bereichen Breitbandausbau, Glasfasernetzplanungen, Geschäftsfeldentwicklungen sowie Digitalisierungsstrategien. Wir unterstützen und beraten unsere Kunden in ihren wichtigsten Entscheidungsprozessen. MICUS steht für maßgeschneiderte Lösungen und eine zielorientierte Umsetzung von Projekten. Seit unserer Gründung im Jahr 2000 lassen wir uns am Erfolg unserer Beratungsarbeit messen.
Unser Erfolg spiegelt sich an der Vielzahl zufriedener Kunden und den erfolgreichen Umsetzungen unserer Planungen wider. Nach unseren Plänen wurden bereits Breitbandprojekte in über 150 Landkreisen und Kommunen mit mehreren Millionen Einwohnern mit und ohne Förderung durchgeführt.
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