Bonn/Köln (ots) – „Digitales Lesen: Ein Buch ohne Seiten ist doch kein Buch?“ So lautet der Titel eines Webinars, das der MENTOR – Die Leselernhelfer Bundesverband e.V. zum deutschlandweit ersten Digitaltag am 19. Juni 2020 anbietet. Der Deutsche Volkshochschul-Verband (DVV) kooperiert mit MENTOR und ist Partner des Digitaltags.
Das kostenfreie Webinar von 10 Uhr bis 11.30 Uhr richtet sich an alle, die sich grundlegend über das digitale Lesen und über die ehrenamtliche Lese- und Lernförderung von MENTOR informieren möchten. Prof. Dr. Jan Boelmann, Pädagogische Hochschule Freiburg, und weitere Experten des Projekts „MENTOR – Die Leselernhelfer: Digitaler Treffpunkt der Generationen“ vermitteln Grundlagen für die Leseförderung von Kindern und Jugendlichen mit Lese-Apps und Internetseiten.
Die aktuelle PISA-Studie hat gezeigt, dass jeder fünfte 15-Jährige nicht auf Grundschulniveau lesen kann. Ihnen fehlt damit die zentrale Voraussetzung für ihren Bildungserfolg. Um das zu ändern, engagieren sich 12.500 Ehrenamtliche unter dem Dach des MENTOR – Die Leselernhelfer Bundesverbands. In 25 Kommunen kooperiert der Verband mit Volkshochschulen. Um Kinder und Jugendliche zusätzlich auch digital mit Tablets und Lese-Apps zu fördern, hat der Verband bereits im Januar 2020 das Projekt „MENTOR – Die Leselernhelfer: Digitaler Treffpunkt der Generationen“ gestartet. Das Bundesministerium für Bildung und Forschung fördert das Projekt.
Die ersten Digitalseminare fanden an der Volkshochschule Neuss statt. Dr. Marie Batzel, Direktorin der vhs Neuss, sieht viel Potential: „Unsere Bildungsziele und die von MENTOR decken sich stark: Die Alphabetisierung ist eines der wichtigsten Ziele der vhs, dabei unterstützen wir bei MENTOR die Leseförderung für Kinder und Jugendliche und die Erwachsenenbildung gleichzeitig. Auch Volkshochschulen müssen die Digitalisierung voranbringen.“ Deshalb engagiert sich der DVV als Partner des ersten bundesweiten Digitaltags mit dem Ziel, die digitale Teilhabe aller zu fördern.
Gerade jetzt in der Corona-Krise nutzen viele Lesementoren digitale Werkzeuge, um die Leseförderung aufrechtzuerhalten. Margret Schaaf, Vorsitzende des MENTOR – Die Leselernhelfer Bundesverbands, erläutert: „Wir haben das digitale Lesen eingeführt, damit Kinder und Jugendliche, die sich gegen gedruckte Texte sperren, einen weiteren attraktiven Anreiz zum Lesen lernen erhalten. Ein weiterer Grund war, den meist älteren Lesementoren Perspektiven und Sicherheit im Umgang mit digitalen Medien zu vermitteln.“
Das Erfolgsprinzip der Leseförderung basiert auf der 1:1-Förderphilosophie: Ein Mentor fördert ein Kind mindestens ein Jahr lang, eine Stunde pro Woche. “ Ein weiterer Erfolgsbaustein sind die Einführungsseminare und Weiterbildungsangebote für alle ehrenamtlichen Mentoren. Dabei arbeiten bereits 25 der deutschlandweit 88 regionalen MENTOR-Vereine erfolgreich mit Volkshochschulen zusammen,“ führt Andrea Pohlmann-Jochheim, Vorstand Weiterbildung, MENTOR – Die Leselernhelfer Bundesverband e.V., aus.
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